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GEO | ||
GEOSKOP |
Sehen wie ein Fisch Ein Hamburger Optiker hat eine spezielle Unterwasser-Kontaktlinse entwickelt
Am 18.11.1999 bereitete sich Benjamin Franz auf einen besonderen Tauchgang vor. Am Panoramariff vor Port Safaga im Roten Meer wollte er einen neuen Tauch-Rekord aufstellen und 100 Meter Tiefe erreichen. Das Ungewöhnliche dabei: Franz war mit einer Weltneuheit ausgerüstet - speziellen Kontaktlinsen, die auch unter Wasser scharfes Sehen ermöglichen. Da das Medium Wasser einen anderen Brechungsindex hat als Luft, nimmt ein Mensch unter Wasser ohne Hilfsmittel seine Umgebung nur verschwommen wahr. Schnorchler und Taucher mit Pressluftgeräten tragen deshalb Tauchermasken, deren Luftschicht einen scharfen Blick gestatten - und dabei alles ein Drittel vergrößern. je tiefer man jedoch taucht, desto größer wird die Druckdifferenz zwischen Wasser und Maske. Folge: Es kann zu Blutungen aus der Haut in die Maske kommen. Ein Gerätetaucher verhindert das, indem er Luft aus der Pressluftflasche durch die Nase in die Maske bläst, ein Schnorchler in großen Tiefen vermag das nicht. |
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"100 Meter unter dem Wasserspiegel schrumpft das Lungenvolumen von neun Litern auf die Größe einer Coladose", sagt Rainer Holland, der die Unterwasser-Kontaktlinse "Sea-U" erfand. Da bleibe keine Luft zum Druckausgleich; eine Maske ist nicht zu benutzen. Andererseits sei der Taucher - schon aus psychologischen Gründen - auf eine gute Sicht angewiesen. |
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Hergestellt werden die Spezial-Linsen aus herkömmlichem Weichlinsenmaterial. "Das Entscheidende ist die extrem starke Wölbung der Linsenvorderfläche", so Holland. Denn die Unterwasseroptik habe eine Stärke von mehr als 230 Dioptrien, eine normale Linse höchstens 25 Dioptrien. Da sie nicht poliert werden kann, muss sie mit einer Hochpräzisionsmaschine hergestellt werden, die Rauheiten auf ein Maß unterhalb der Wellenlänge des Lichtes begrenzt. |
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Auch das Einsetzen der neuen Linsen erfordert Spezialkenntnisse und Zeit. Sie müssen präzise justiert und mit Hilfe einer osmotischen Lösung "festgeschrumpft" werden, damit sie unter Wasser nicht verrutschen oder abfallen. Holland begleitete deshalb den Rekord-Tieftaucher Benjamin Franz ans Rote Meer. Der war von der Möglichkeit begeistert, wie ein Fisch im Wasser zu sehen; und er erreichte das gesteckte Ziel: 100 Meter Tiefe, deutscher Rekord. |
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